Hubwagen
















































Ratgeber zum Hubwagenkauf
Schwere Güter, leicht gehoben und transportiert. Ob in Warenlagern, Speditionen oder bei Paketzustellern: In unzähligen Branchen werden täglich Millionen Tonnen an Ware auf Europaletten oder in Gitterboxen bewegt. Womit? Natürlich mit dem Hubwagen! Die kleinen Lastenesel sind unschlagbare Helfer, wenn es um den wendigen und mühelosen Transport schwerer Gegenstände geht. Mit spezieller Hubwagentechnik lassen sich noch ganz andere logistische Herausforderungen meistern – outdoor, indoor, ebenerdig und in großen Höhen. Lesen Sie in unserem Ratgeber zum Thema Hubwagen, welches Produkt am besten für welchen Einsatz geeignet ist.
Dieser Ratgeber hilft Ihnen bei der Wahl Ihres neuen, perfekten Assistenten für Ihr Unternehmen:
- Welche Arten von Hubwagen gibt es?
- Welche Art von Hubwagen ist für meinen Einsatz die Richtige?
- Welche Gabellänge, Hubhöhe und Tragkraft sollte mein neuer Handhubwagen haben?
- Was gibt es beim Gebrauch zu beachten?
- Welche Funktionen brauche ich?
Inhaltsverzeichnis
1. Welche Arten von Hubwagen gibt es?
Der Markt bietet eine große Anzahl an unterschiedlichen Hubwagen-Arten, die sich je nach Einsatzzweck und zu bewegender Ladung unterscheiden. Obwohl jegliche Hubwagen generell für den Transport von Palettenware, Gitterboxen und anderen unterfahrbaren Waren geeignet sind, gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Hubwagen-Typen:
1.1. Handhubwagen

Der Klassiker
Die einfachste und kostengünstigste Variante für den Einsatz in Logistikunternehmen, Warenlagern und anderen Umschlagsplätzen ist der klassische manuelle Handhubwagen. Bei diesem Modell wird die Ware durch reine Muskelkraft bewegt, was durch die verbauten Rollen auf ebenem Boden sehr einfach ist. Die Vorteile des Hand-Niederhubwagens:
- Wendigkeit
- Unabhängigkeit von Akkus oder anderen Stromquellen
- Einfache Handhabung und Benutzung ohne Staplerschein
- Geringes Eigengewicht
Der Aufbau eines Hand-Niederhubwagens besteht aus zwei langen Gabeln, die von mehreren Rollen getragen werden. Durch einen manuellen Pumpvorgang können mit diesem Modell schwere und unterfahrbare Lasten, wie palettierte Güter oder Gitterboxen, recht mühelos bewegt werden. Dafür sorgt die integrierte Hydraulik. So können Transportaufgaben deutlich effizienter und einfacher gestaltet werden.
Hand-Niederhubwagen finden dank ihres geringen Eigengewichts ihr Einsatzgebiet primär im mobilen Bereich – beispielsweise als Hilfsmittel auf einem Speditions-Lkw oder zum Ein- und Ausladen von Gütern in bzw. aus Fahrzeugen heraus. Die Tragfähigkeit manueller Hubwagen liegt üblicherweise bei 1.000 bis 3.000 Kilogramm. Spezielle Ausführungen tragen eine Last von bis zu fünf Tonnen.
1.1.1. Hand-Niederhubwagen im Überblick
Einsatzgebiete | Transportieren und Umlagern mittelschwerer unterfahrbarer Lasten im innerbetrieblichen Warenverkehr und bei mobilen Einsätzen |
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Funktionsweise | Manueller Pumpvorgang mittels Hydraulik |
Synonyme | Palettenhubwagen, Hand-Niederhubwagen, Deichselhubwagen, manuelle Niederhubwagen, Handdeichsel-Hubwagen |
Antriebsart | manuell |
Hubart | manuell hydraulisch |
Modellvarianten | Unterschiede bei Tragkraft, Gabellänge und Preisniveau |
Tragkraft | Standard-Handhubwagen: 1.000 – 3.000 kg Spezialausfertigungen: 500 kg – 5 Tonnen |
Gabellänge | 800 mm bis 2.400 mm |
Hubhöhe | ca. 200 mm |
Eigengewicht | ca. 60 kg |
Preisspanne | 250 – 1.800 Euro |
1.1.2. Vorteile und Nachteile des Handgabelhubwagens
Vorteile
- Geringe Anschaffungskosten
- Einfache Handhabung und Benutzung ohne Staplerschein
- Geringer Wartungsaufwand
- Unabhängigkeit von Akkus oder anderen Stromquellen
- Hohe Wendigkeit
- Hohe Tragkraft bei geringem Eigengewicht
- Optionale Zusatzfunktionen erhältlich
Nachteile
- Nur für den ebenerdigen Transport geeignet
- Manueller Kraftaufwand für den Transport und Heben/Senken der Last notwendig
- Geringere Umschlaggeschwindigkeit im Vergleich zu anderen Hubwagentypen
1.2. Elektro-Hubwagen

Für besondere Produktivität und mühelosen Lastentransport
Den klassischen Niederflurhubwagen gibt es auch in einer vollelektrischen Ausführung. Bei diesen Modellen wird das Fahren, Heben und Senken mittels eines verbauten Motors wirksam unterstützt, der von einer Batterie angetrieben wird. Das ermöglicht einen besonders ergonomischen, einfachen und schnellen Transport von schweren Waren. Die höheren Anschaffungskosten machen sich durch die gesteigerte Produktivität schnell bezahlt. Je nach Modell verfügen die Geräte über austauschbare Akkus, die zum Beispiel während eines Mehrschichtbetriebs schnell gewechselt werden können, oder über fest verbaute Batterien, die am Ende eines Arbeitstages mittels eines Ladegeräts an der Steckdose geladen werden.
1.2.1. Elektrohubwagen im Überblick
Einsatzgebiete | Mühelose Beförderung unterfahrbarer Lasten |
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Funktionsweise | Elektrische Hydraulik |
Synonyme | Elektro-Gabelhubwagen, elektrischer Hubwagen, elektrische Palettenhubwagen, Elektro-Niederhubwagen, Elektro-Deichselhubwagen |
Antriebsart | Motorbetrieben |
Hubart | Elektrisch unterstützte Hydraulik |
Modellvarianten | Individuelle Tragkraft und Gabellänge |
Tragkraft | Leichte Elektrohubwagen / Palettenhubwagen: 1.000 – 3.000 kg Schwerlasthubwagen: 5.000 kg – 10.000 Tonnen |
Gabellänge | Standard: ca. 1.150mm, Sonderausführungen möglich |
Hubhöhe | ca. 80 – 200 mm |
Eigengewicht | ab ca. 200 kg |
Preisspanne | 1.000 – 5.000 Euro |
1.2.2. Vorteile und Nachteile des Elektrohubwagens
Vorteile
- Einfache Bedienung ohne Staplerschein
- Steigerung der Arbeitsleistung im ebenerdigen Kommissionsbetrieb
- Wartungsfreie und energiesparende Drehstrom-Fahrantriebe ohne Emission
- Geringer Kraftaufwand für Anwender ohne Ermüdungserscheinungen
Nachteile
- Abhängigkeit von Akkus/Stromquellen
- Nur bedingt für den mobilen Einsatz geeignet
1.3. Hochhubwagen

Für die vertikale Arbeit an Lagerregalen
Wer nicht nur ebenerdig Waren transportieren möchte, sondern sprichwörtlich „hoch hinaus" will, kommt um den Einsatz von Hochhubwagen nicht herum. Ein Hand-Hochhubwagen besticht durch eine kompakte Bauweise, durch die Lagerregale besonders nah angefahren werden können. Regalware mit einer Lagerungshöhe von etwa drei Metern kann mit einem handbetriebenen Hochhubwagen unkompliziert aus dem Regal herausgehoben werden.
1.3.1. Manuelle Hochhubwagen: Alle Spezifikationen in der Übersicht
Einsatzgebiete | Ein- und Auslagern von Ware in Regalsysteme bis 3m Stapeln von Paletten und Gitterboxen Beladen von LKW und Sprinter Einsatz als mobiler Arbeitstisch |
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Funktionsweise | Manuelle Hydraulik |
Synonyme | Hand-Hochhubwagen, Mittelhubwagen |
Antriebsart | Handbetrieben |
Hubart | Manuell (per Deichselschlag oder Pedal) |
Modellvarianten | Individuelle Tragkraft und Gabellänge |
Tragkraft | Leichte Hochhubwagen: 500 – 1.500 kg Schwerlast-Hochhubwagen: mehrere Tonnen |
Gabellänge | Analog zu Handhubwagen, Sonderausführungen möglich |
Hubhöhe | Standard: 1.200 – 1.800 mm, Sondervarianten: bis 3.000 mm |
Eigengewicht | 200 – 300 kg |
Preisspanne | 650 – 1.200 Euro |
1.3.2. Vorteile und Nachteile des manuellen Hochhubwagens
Vorteile
- Einfacher Transport von Waren aus oder in Hochregale
- Flexibler, wendiger und stromunabhängiger Einsatz
- Geeignet für das Beladen von Lkw mit hoher Laderampe
- Durch die geringe Bauhöhe passen die meisten Geräte durch eine DIN-genormte Tür
Nachteile
- Manueller Kraftaufwand für den Transport und Heben/Senken der Last notwendig
- Geringere Umschlaggeschwindigkeit im Vergleich zu elektrischen Hubwagentypen
1.4. Elektrische Hochhubwagen

Flexible Arbeitsgeräte für hohe Lagerregale
Da in den meisten Logistikzentren oder Lagern die Ware nicht nur ebenerdig aufbewahrt wird, sind oftmals Elektro-Hochhubwagen für die tägliche Arbeit notwendig. Im Gegensatz zur manuellen Version lassen sich mit diesen Geräten Lasten von bis zu etwa zwei Tonnen in die Höhe bewegen. Die Gabelzinken können durch die Bedienelemente im Frontbereich auf bis zu 5,5 Meter in die Höhe gefahren werden, was selbst für große Logistikunternehmen ausreichend sein dürfte. Weitere Pluspunkte des E-Hochhubwagens:
- Große Modellvielfalt
- Einfache Bedienung ohne Flurfördermittelschein
- Sanftes Hydrauliksystem zum vorsichtigen Absetzen von Lasten
Obwohl elektrische Hochhubwagen einen höhere Anschaffungspreis haben als ihre manuell zu bedienenden Gegenstücke erfreuen sich die E-Varianten einer großen Beliebtheit. Das liegt u. a. daran, dass diese Modelle die Produktivität in der Warenwirtschaft deutlich erhöhen können und sich somit schnell amortisieren.
1.4.1. Elektrische Hochhubwagen: Übersicht
Einsatzgebiete | Müheloses Ein- und Auslagern von Ware in Regalsysteme bis 5,6m Be- und Entladen von LKWs Umlagern von palettierten Waren und Gitterboxen im innerbetrieblichen Warenverkehr |
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Funktionsweise | Elektrische Hydraulik |
Synonyme | Elektro-Hochhubwagen, Elektro-Deichselstapler |
Antriebsart | Handbetrieben |
Hubart | Elektrisch |
Modellvarianten | Individuelle Tragkraft und Gabellänge |
Tragkraft | Leichte Hochhubwagen: 500 – 1.500 kg Schwerlast-Hochhubwagen: mehrere Tonnen |
Gabellänge | Analog zu manuellen Handhubwagen, Sonderausführungen verfügbar |
Hubhöhe | Standard: ca. 1.600 mm, Sondervarianten: bis 3.000 mm |
Eigengewicht | Ca. 350 kg (inklusive Batterie) |
Preisspanne | 2.500 – 10.000 Euro |
1.4.2. Vorteile und Nachteile des elektrischen Hochhubwagens
Vorteile
- Einfache Bedienung ohne Staplerschein
- Steigerung der Arbeitsleistung im ebenerdigen und vertikalen Kommissionsbetrieb
- Wartungsfreie und energiesparende Drehstrom-Fahrantriebe ohne Emission
Nachteile
- Abhängigkeit von Akkus/Stromquellen
- Nur bedingt für den mobilen Einsatz geeignet
1.5. Scherenhubwagen

Für rückenschonendes Arbeiten
Auch in der Logistik ist rückenschonendes Arbeiten das A und O für einen geringeren Krankenstand. Scherenhubwagen versprechen hier die notwendige Arbeitserleichterung. Mit den Geräten lassen sich Paletten oder Gitterboxen auf eine Hubhöhe von 80 Zentimetern anheben, was einen rückenschonenden Transport der Ware ermöglicht.
Scherenhubwagen eignen sich zwar nicht dazu, Lasten aus einem Regal zu heben, bieten aber für die horizontale Logistikarbeit einen enormen Vorteil: Sie reduzieren die körperliche Belastung an Rücken und Schultern und verhelfen Kommissionieren so zu einer ergonomischen korrekten und angenehmeren Arbeit. Für noch mehr Komfort sorgen Scherenhubwagen in der elektrischen Variante, da mit ihnen der manuelle Kraftaufwand reduziert wird.
1.5.1. Scherenhubwagen: Merkmale in der Übersicht
Einsatzgebiete | Rückenschonender Warentransport Verwendung als mobiler Arbeitstisch mit individuell einstellbarer Höhe, abgestimmt auf den Mitarbeiter |
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Funktionsweise | Manuelle Hydraulik |
Synonyme | Scherenhubwagen |
Antriebsart | Handbetrieben |
Hubart | manuell |
Modellvarianten | Individuelle Tragkraft und Gabellänge |
Tragkraft | Leichte Scherenhubwagen: 500 – 1.500 kg Schwerlast-Scherenhubwagen: mehrere Tonnen |
Gabellänge | Standard: 700 – 2.000 mm , Sonderausführungen verfügbar |
Hubhöhe | Standard: ca. 800 mm, Sondervarianten: bis 3.000 mm |
Eigengewicht | Basismodelle: ca. 120 – 160 kg |
Preisspanne | 500 – 3.000 Euro |
1.5.2. Vorteile und Nachteile des manuellen Scherenhubwagens
Vorteile
- Einfacher Transport von Waren aus oder in Hochregale
- Flexibler, wendiger und stromunabhängiger Einsatz
- Ergonomische Arbeitshöhe für rückenschonendes Arbeiten
Nachteile
- Manueller Kraftaufwand für den Transport und Heben/Senken der Last notwendig
- Geringere Umschlaggeschwindigkeit im Vergleich zu elektrischen Varianten
1.6. Deichselstapler: Der Gabelstapler „light" zur Benutzung ohne Flurfördermittelschein
Ein Deichselstapler ist ein robustes und wendiges Arbeitsgerät, das elektrisch angetrieben wird und mit einem Hubmast versehen ist. Die Funktionsweise von Deichselstaplern gleicht der von Gabelstaplern – dank kompakter Abmessungen sind diese aber vielseitiger einsetzbar. Die erhöhte Mobilität wird dadurch erzielt, dass bei Deichselstaplern die Fahrerkabine fehlt. Der Führer des Deichselstaplers agiert wie bei herkömmlichen Hubwagen als Mitgänger und bedient das Gerät über Funktionen am Griff. Deichselstapler verfügen über Hubbereiche von bis zu fünf Metern Höhe – ihre Traglast liegt maximal bei 2.000 Kilogramm.
Es gibt allerdings auch Deichselstapler, bei denen der Benutzer sitzend mitfährt. Wo liegt hier der Unterschied zum Gabelstapler? Ganz einfach: Gabelstapler benötigen ein Gegengewicht zur getragenen Last, was bei Hubwagen nicht notwendig ist. Deshalb sind alle Arten von Hubwagen leichter, wendiger und kompakter als ein normaler Gabelstapler.
Vorteile von Hubwagen gegenüber Gabelstaplern
- Mehr Einsatzmöglichkeiten in engsten Räumen durch mehr Wendigkeit
- Geringere Anschaffungs- und Wartungskosten
- Geringeres Gewicht und leichtere Bedienung
- Geräuscharmes Arbeiten durch geräuschdämpfende Leichtlauffunktion
- Mehr Einsatzgebiete durch spezielle Modelle und Funktionen (Mini-Hubwagen, Hubwagen mit Waage, Edelstahlhandhubwagen, Hubwagen für flache Paletten)
2. Hubwagen kaufen: Das passende Modell für jeden Einsatzzweck
2.1. Die Standardgrößen
Ein standardmäßiger Hubwagen-Allrounder kommt mit einer Gabellänge von 1.150 mm daher. Dieses Maß resultiert aus der Größe einer Europalette, welche so komplett unterfahrbar ist. Auch für handelsübliche Gitterboxen hat sich eine Gabellänge von ca. 1.200 mm bewährt. Für die alltäglichen Aufgaben eines Standard-Hubwagens ist indes eine Tragkraft von 2.500 kg vollkommen ausreichend.
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2.2. Überlänge
Hubwagen mit Gabellängen jenseits der Normmaße kommen beim Transport sperriger Wirtschaftsgüter zum Einsatz. Langgüter wie Rohre, große Holzteile oder Eisenwaren lassen sich so sicher transportieren. Auf Hubwagen mit langen Gabeln ist sogar der Transport von mehreren beladenen Paletten gleichzeitig möglich.
Wissenswert
Hubwagen mit Überlänge haben einen größeren Wendekreis als Standard-Modelle. Die Breite der Lagergänge sollte demnach beim Kauf eines überlangen Hubwagens berücksichtigt werden.
2.3. Überbreite
Breite Hubwagen sind ebenfalls dafür konzipiert, besonders sperrige Lasten zu transportieren. Sie eignen sich auch für Sonderpaletten jenseits der EU-Norm, aber auch für Ziegelpaletten und den Rollentransport auf ebenerdigen Baustellen oder im Lager.
2.4. Mini-Hubwagen
Klein, wendig und schnell einsatzbereit: Mini-Hubwagen sind besonders kurz und schmal und eignen sich deshalb auch für Einsatzbereiche, an denen ein wenig Platzmangel herrscht. Zudem sind Mini-Hubwagen perfekt für den mobilen Einsatz – sie finden Platz auf Speditions-Lkw oder bei Bedarf sogar im Sprinter.
2.5. Sonderanfertigung
Für den Transport ganz spezieller Güter bieten einige Hersteller auch Hubwagen an, die als Sonderanfertigung produziert werden. Vor allem im industriellen Bereich besteht Bedarf an solchen Modellen – vom säurefesten Hubwagen bis hin zum Hochhubwagen mit Kippmulde ist hier alles möglich.
2.6. Hubwagen fürs Gelände
Eine Besonderheit kann auch der Einsatz von Hubwagen im Freien sein. Während in einem Lager zumeist ein ebener Betonboden zu finden ist, können Außengelände mitunter ein wenig steinig, lehmig oder unwegsam sein. Deshalb bietet der Markt spezielle Geländehubwagen für den Außenbereich, die eine robuste und vor allem luftgelagerte Bereifung sowie eine Wetterschutzlasur für hohe Witterungsbeständigkeit aufweisen.


2.7. Hubwagen aus Edelstahl
In der Lebensmittelindustrie werden Hubwagen eingesetzt, die strengsten Hygienevorschriften genügen müssen. Deshalb bieten sich hier Modelle an, die aus hochwertigem Edelstahl gefertigt sind. Lackierte Hubwagen dürfen aus gesundheitlichen Gründen in der Lebensmittelfertigung nicht eingesetzt werden. Zur besseren Reinigung und Desinfektion sollten auch die Rollen aus Stahl oder Nylon bestehen und nicht beschichtet sein.
2.8. Hubwagen mit verzinktem Stahl
Hubwagen aus verzinktem Stahl sind ebenfalls für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie, Pharmaindustrie oder im chemischen Gewerbe gedacht. Verzinkter Stahl bietet großen Schutz vor Korrosion und ist somit hygienisch absolut bedenkenlos einsetzbar. Ein weiterer Vorteil: Hubwagen aus verzinktem Stahl sind eine preisgünstige Alternative zu ihren Verwandten aus Edelstahl, da das Material weniger kostet.
2.9. Hubwagen für Schwerlast
Ein Standard-Hubwagen kann bis zu 2,5 Tonnen tragen. Schwerlast-Hubwagen gehören zu den Kraftprotzen aus der Familie der Flurfördergeräte. So gibt es Hubwagen für 5 Tonnen und Modelle, die es mit 10 oder sogar 15 Tonnen Gewicht aufnehmen können. Dafür sorgen eine sehr stabile Schweißkonstruktion sowie eine angepasste Ergonomie. Schwerlasthubwagen gibt es auch in elektrischer Ausführung.
2.10. Premium-Modelle
Profi-Modelle findet man in industriellen Betrieben und größeren Lagerhallen (Großhandel, Logistikcenter, Paketlager etc.). Dort sind die Geräte im Dauereinsatz und deshalb ständig einer hohen Belastung ausgesetzt. Für langwierige Arbeiten empfehlen sich vor allem Hubwagen mit einer langlebigen Hochleitungs-Hydraulikpumpe. In Kombination mit dem verbauten strapazierfähigen und verwindungsfreien Profistahl und einer optionalen Elektroausstattung für die mühelose Bedienung entsprechen Profi-Hubwagen auch höchsten Ansprüchen.
Die Vorzüge von Profi-Hubwagen auf einen Blick
- Perfekt für den industriellen Einsatz geeignet
- Lange Wartungsintervalle trotz täglichem Einsatz
- Leichte Instandhaltung dank einfach zu bedienender Schmiernippel
- Professionelle Geräte für den Schwerlastbereich
- Viele optionale Zusatzfunktionen für den speziellen Einsatz
2.11. Einsteiger-Modelle
Hubwagen der Einstiegsklasse eignen sich eher für temporäre Einsätze im Lager, nicht aber für den Dauereinsatz. Ein wichtiges Kaufkriterium für Hubwagen ist deshalb – neben dem Preis – der geplante Einsatzort sowie die tägliche Einsatzzeit. Manuelle Geräte – die eine hydraulische Unterstützung beim An- und Abheben der Last bieten – erleichtern zwar den Transport von schweren Gütern, sind aber beispielsweise für das Rangieren auf unebenem Boden nicht unbedingt empfehlenswert.
Da beim Anfahren ein wenig Kraftaufwand notwendig ist, um die Last in Bewegung zu setzen, erfordert die längere Einsatzzeit von Einsteigermodellen vom Nutzer ein Plus an Vitalität. Trotzdem sind Economy-Hubwagen für kurzfristige Beförderungsaufgaben immer eine gute Wahl: Sie sind auf ebener Fläche sehr wendig und leicht zu bedienen, weshalb sich ihr Einsatz vor allem in kleineren Lagerhallen anbietet (Gartencenter, Baustoffhandel etc.). Zudem spricht der vergleichbar geringe Anschaffungspreis für den Kauf eines Eco-Hubwagens.
Einsteiger-Hubwagen: Alle Vorteile auf einen Blick
- Geringere Anschaffungskosten gegenüber dem Profi-Gerät
- Leichte und intuitive Bedienung des Geräts
- Verwendung wartungsfreier Hub-Hydraulik
- Geringeres Gewicht gegenüber der Premiumausführung
2.12. Elektrischer Hubwagen oder Handhubwagen?
Elektrische Hubwagen werden eingesetzt, um Lasten noch leichter zu transportieren und die Effizienz zu steigern. Die elektrische Variante hat somit den Vorteil, Kraft und Zeit einzusparen. Diese Modelle sind oftmals teurer als manuelle Handhubwagen, erhöhen jedoch die Produktivität, wodurch sich der Preis wiederum amortisiert. Elektrische Hubwagen sind jedoch abhängig von Akkus und von Stromquellen. Entweder werden Ladestationen benötigt oder die Ladung erfolgt via Kabel und Steckdose. Elektrische Hubwagen sind weniger für den mobilen Einsatz geeignet.
In der Nutzung von Handhubwagen wird hier mit reiner Körperkraft gearbeitet. Die manuellen Modelle hingegen können je nach Größe und Gewicht problemlos in LKW oder Lieferwagen mitgenommen werden und sind zu jedem Zeitpunkt einsatzbereit, da kein Akkuladen oder andere Wartungsarbeiten notwendig ist.
Faktoren, wie die vorhandene Stromversorgung, den Einsatzbereich, die Funktion und das Budget zu beleuchten, hilft bei der Entscheidung, für welche Variante man sich letztlich entschließen sollte.
3. Hubwagen-Maße im Überblick
3.1. Die richtige Hubwagenbreite
In den meisten Fällen sollte ein Hubwagen schmal genug sein, um damit einfach durch die Lagergänge fahren zu können und breit genug, um eine Europalette anzuheben. Da die sogenannte Europoolpalette genormte Maße aufweist, sind die Abstände der Hubwagengabeln bei Standardmodellen stets darauf ausgerichtet. Es gibt jedoch für spezielle Einsatzgebiete und Paletten auch Hubwagen-Modelle mit verschiebbaren Gabeln.
Wissenswertes zur Arbeitsgangbreite
Die Arbeitsgangbreite beschreibt die benötigte Fläche für das rechtwinklige Ein- und Auslagern von Lasten. Die Berechnung der Arbeitsgangbreite ist nicht nur für die Planung eines Lagerraums sinnvoll, sondern auch, wenn es darum geht einen neuen Hubwagen zu kaufen. Die Gangbreite hat gewissen Vorschriften zu entsprechen. Zudem sollte sie nur die minimal nötige Größe haben, um die Gesamtlagefläche optimal nutzen zu können.
Die VDI-Richtlinie liefert für die Berechnung wichtige Kennzahlen und Normen. Dazu gehören nachfolgende wichtige Faktoren, die es zu beachten gilt:
- Maße des Transportguts: Die Länge und die Breite der zu transportierenden Güter sollte bedacht werden. Güter mit Überlänge benötigen beispielsweise mehr Platz als kurze oder kleine.
- Abhängig von dem eingesetzten Modell unterscheidet sich der Drehradius oder auch die Wendigkeit. Das beeinflusst wiederum die nötige Arbeitsgangbreite. Auch die >Maße des Flurförderzeugs spielen bei der Berechnung eine Rolle
- Sobald in einem Gang Personenverkehr stattfindet oder Gegenverkehr unterwegs ist, erhöht sich der nötige Sicherheitsabstand - auch Manövrierzuschlag genannt (Minimum 200 mm). Bei rutschigem Untergrund oder sehr langen und/ oder breiten Lasten empfiehlt es sich den Manövrierzuschlag zu erhöhen.
3.2. Die optimalen Gabeln
Die Standard-Gabellänge bei Hubwagen liegt für den einfachen und gefahrlosen Transport einer Europalette deshalb zwischen 1.000 und 1.500 Millimeter. Es gibt aber auch Modelle mit anderen Gabellängen.
Gabellänge | Einsatzgebiet |
---|---|
600 mm – 800 mm | Mini-Hubwagen für kleine Lager oder den Transport von Display-Paletten |
1.000 mm – 1.500 mm | Standard-Hubwagen für den Transport von Europaletten oder Gitterboxen |
1.600 mm – 1.800 mm | Lang-Hubwagen für nicht genormte, größeren Paletten (Einwegpaletten) |
2.000 mm – 3.000 mm | Maxi-Hubwagen für den Transport von Sperrgütern |
Hubwagen mit sehr flachen Gabeln: Was ist der Unterschied?
Als Niederflurhubwagen werden Hubwagen mit sehr flachen Gabeln bezeichnet. Mit Einfahrtshöhen im Bereich von 35 mm bis etwa 60 mm (3,5 cm bis 6 cm) können Lasten fast auf Bodenniveau aufgenommen und anschließend transportiert werden. Solche Niederflurhubwagen ermöglichen den innerbetrieblichen Transport bspw. von Paletten aus dem asiatischen Raum, die nicht auf den standardisierten Europaletten angeliefert wurden. Niederhubwagen sind hingegen "normale" Hubwagen, die dem Anheben und Transport von Gütern, beispielsweise auf Europaletten, dienen. Der Begriff betont lediglich den Unterschied zum Hochhubwagen, mit dem Lasten auch in Regale hochgehoben werden können.
3.3. Die richtige Hubhöhe
Im Bereich Hubhöhe sind ebenfalls unterschiedliche Hubwagen-Modelle erhältlich.
Hubhöhe | Hinweis |
---|---|
200 mm | ca. Höhe des Fußknöchels |
250 mm | Höhe des unteren Unterschenkels |
300 mm | Höhe des oberen Unterschenkels |
500 mm | Kniehöhe |
800 mm | Hubhöhe eines Scherenhubwagens (ca. Beckenhöhe) |
3.4. Die passende Tragkraft
Die Tragkraft eines Hubwagens ist die maximal zulässige Belastung und liegt deutlich höher als sein Eigengewicht. Das Gewicht der zu transportierenden Ware hat dabei unmittelbare Auswirkung auf die Ermittlung der passenden Tragkraft. Bei leichteren Waren wie Lebensmitteln oder Baustoffen reichen durchschnittliche Kapazitäten von 0,5 und 2 Tonnen. In der Stahl- und Metallindustrie kommen hingegen Schwerlast-Hubwagen mit 10 oder mehr Tonnen Tragkraft zum Einsatz.
Wissenswert
Eine handelsübliche Gitterbox (Eurogitterbox) hat ein Leergewicht von ca. 70 Kilogramm und eine Traglast von maximal 1.500 Kilogramm. Eine Europalette wiegt – je nach Holzfeuchte – zwischen 20 und 24 Kilogramm und kann bei gleichmäßiger Verteilung mit 2.000 Kilogramm belastet werden.
Unterschied zur Tragfähigkeit
Die Tragfähigkeit beschreibt die maximale Belastungsgrenze eines Hebezeuges oder der lastaufnehmenden Elemente. Hiervon sind dynamische Kräfte ausgenommen. Die Angabe der Tragfähigkeit ist nur für einen bestimmten Lastschwerpunkt gültig.
Sobald sich der Abstand des Lastschwerpunktes vergrößert, verringert sich die Tragfähigkeit. Kurz gesagt: Lasten in horizontaler Ausrichtung können ein Flurförderzeug, wie einen Hochhubwagen oder Gabelstapler, zum Kippen bringen, obwohl ein Transport in vertikaler Ausrichtung unproblematisch ist.
- Lasten, deren Gewicht ungleichmäßig verteilt ist, werden grundsätzlich mit dem schwersten Punkt zum Gabelrücken hin aufgenommen.
- Bei Anbaugeräten darf das Gewicht (Summe aus Last und Anbaugerät) die Nenntragfähigkeit nie überschreiten.
3.5. Das Material
Hubwagen sind in der Regel Konstruktionen aus geschweißtem Stahl. Stahl steht für alle metallischen Legierungen, deren Hauptbestandteil Eisen ist. Dabei darf der Kohlenstoffgehalt von 2,06% nicht überstiegen werden. Stahlkonstruktionen sind verwindungssteif und sehr stabil und zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Seine Korrosionsbeständigkeit
- Seine Schweißneigung
- Seine Festigkeit
- Seine Verformbarkeit
Verwindungsfestigkeit
Verwindungsfestigkeit meint den Widerstand eines Körpers gegen auf ihn einwirkende Torsionen oder Biegekräfte. Verwindungsfeste bzw. verwindungssteife Hubwagen halten somit Lasten, die die Maximalbelastung erreichen, stand, ohne dass sich dabei Rahmen oder Gabelzinken verformen.
Lackierungen
Die flüssige oder pulverartige Schicht wird durch Sprühen auf den Stahl erreicht. Die Lackierung dient zum einen dem Schutz und zum anderen der optischen Darstelung. Bei der Lackierung gibt es mehrere Schichten:
- Die Grundschicht dient als Haftvermittler, schützt vor Korrosion (Rost), verdeckt den Untergrund und dient somit als optische Verschönerung.
- Die mittlere Schicht enthält häufig die Farbpigmente.
- Die oberste Schicht, auch Decklack genannt, ist meist ein Klarlack und sorgt für Glanz, Licht- und Wetterbeständigkeit, sowie für Härte.
Viele Stahlkonstruktionen sind pulverbeschichtet. Hierbei handelt es sich um ein spezielles Beschichtungsverfahren der Lackierung. Ein elektrisch leitfähiger Werkstoff wird mit Pulverlack beschichtet. Dadurch entsteht ein dauerhafter Oberflächenschutz, der zudem schlag- und kratzfest ist. Genau diese Eigenschaften sind essentiell für den Einsatz im täglichen Industriealltag.
3.5.1. Verzinkter Stahl
Stahl wird, wenn er verzinkt ist, vor Korrosion geschützt, da Zink an der Luft witterungsbeständige Eigenschaften entwickelt. Dadurch ist ein Einsatz in feuchten Umgebungen kein Problem, ohne dabei porös zu werden. Hubwagenmodelle, die verzinkt sind, stellen eine preisgünstige Alternative zu Modellen aus Edelstahl dar.
?3.5.2. Edelstahl
Modelle aus Edelstahl bestehen aus hochwertigem und rostfreiem Stahl.
?Wissenswertes über Edelstahl
Rostfreier Stahl ist eine Bezeichnung für bestimmte Stahlsorten, die korrosions- und säurebeständig sind. Diese Stahlsorten zeichnen sich durch einen Mindestgehalt von 10,5% Chrom aus. Das Chromoxid setzt sich an der Oberfläche des Stahls fest und bildet eine abgedichtete und schützende Schicht.
Folgende Eigenschaften bringt Edelstahl mit sich:
- Sehr beständig gegen Säuren und gegen Korrosion
- Geringe elektrische Leitfähigkeit und geringe Wärmeleitfähigkeit
- Hoher Ausdehnungskoeffizient bei Wärme
- Keine Verbindung durch Schweißen möglich
- Kein Härten durch Glühen und anschließendes Abschrecken möglich
Hubwagen aus rostfreiem Edelstahl sind somit geeignet für den Einsatz in feuchten Umgebungen und Einsätzen mit aggressiven Stoffen. Die Reinigung ist simpel, wodurch sie gerade in Bereichen mit hohen hygienischen Anforderungen sehr beliebt sind, wie beispielsweise in der Lebensmittelindustrie (Produktion und Handel), Pharma- und Chemieindustrie, Reinräumen, Kühlräume sowie in der Gastronomie und Hotellerie.
4. Die Bestandteile eines Hubwagens
Ein Hubwagen ist aus mehreren Komponenten zusammengesetzt, die gemeinsam ein robustes und langlebiges Arbeitsgerät bilden. Zu den wichtigsten Bauteilen gehören:
4.1. Hubwagenzinken
Die Hubwagenzinken (auch Hubwagengabeln genannt) sind höhenverstellbar und leicht abgerundet, was das Rangieren unter einer Palette deutlich vereinfacht. Wenn der Hubwagen mit den Gabelzinken komplett unter die Palette geparkt ist, können die Gabeln vom Nutzer angehoben werden, sodass die Last den Bodenkontakt verliert und transportiert werden kann. Dieser Vorgang kann manuell oder elektrisch initiiert werden.
4.2. Hubwagenrollen
Die Rollen und die Bereifung haben großen Einfluss auf den Bedienkomfort und die Wendigkeit des Hubwagens. Die starren Gabelrollen verfügen über ein Kugellager, welches für den ruhigen Lauf des Hubwagens sorgt. Lenkrollen sind derweil für das Manövrieren des Hubwagens unabdingbar. Hubwagen-Rollen werden je nach Einsatzgebiet aus unterschiedlichen Materialien gefertigt:
Material | Eigenschaften |
---|---|
Polyurethan (PU = Kunststoff oder Kunstharz) | Gute Balance aus ruhigem Laufverhalten und Langlebigkeit Niedrieger Geräuschpegel Für den universellen Einsatz |
Nylon / Polyamid (PA = lineare Polymere) | Bruchsicher Guter Lauf auf glatten Bodenbelägen Beständig gegen chemische Substanzen und Kälte Ideal für schwere Lasten |
Stahl | Optimale Hygiene- und Reinigungseigenschaften für den Einsatz in Lebensmittelbetrieben Besonders geeignet für Schwerlasteinsätze Rollt leicht auf harten Böden Laute Rollgeräusche, aber verschleißarm |
Vollgummi | Robust und extrem kältebeständig Sehr geräuscharm Guter Grip auf feuchten Oberflächen Antistatische Versionen minimieren statische Aufladungen |
TPE (thermoplastisches Elastomer) | EPD-Bereifung zum Schutz vor elektrostatischer Aufladung (electrostatic discharge) Geringer Anfahr-, Roll- und Schwenkwiderstand Ruhiger Lauf auf ebenen Böden |
Powerthan | Geräuscharmer Lauf Verschleißarm Für Einsätze auf glatten und feuchten Böden geeignet |
Single- oder Tandembereifung?
Im Hinblick auf die Bereifung der Gabelzinken, den sogenannten Laufrollen, ist entweder eine Single- (eine Rolle) oder eine Tandembereifung (zwei Rollen) möglich.
Single: Die Bereifung mit einer Laufrolle wird hauptsächlich verwendet, wenn Paletten regelmäßig quer aufgenommen werden. Single-Hubwagen sind etwas wendiger also solche mit Tandemrollen und eignen sich vor allem für den Einsatz im LKW.
Tandem: Die Tandembereifung gilt als Standardbereifung. Sind jeweils zwei Rollen unter den Gabelzinken verbaut, erleichtert dies das Überwinden von Bodenschwellen oder ähnlichem. Der Lauf ist ruhiger und stabiler.
4.3. Hubwagendeichsel
Die Deichsel ist ein zentrales Element des Hubwagens und dient gleichzeitig als Lenk- und als Zugvorrichtung. An ihr befindet sich auch der Hebelgriff, der per Seilzug mit der Hydraulikpumpe verbunden ist. So lässt sich die transportierte Ware sanft absenken oder mit einer Pumpbewegung der Deichsel wieder aufnehmen.

4.4. Nützliche Extras
Am Bedienhebel, aber auch am Gestell des Hubwagens, können auf Wunsch nützliche Extras verbaut werden.
Waage
Mit einer integrierten Waage lässt sich das Gewicht der transportierten Last ganz leicht kontrollieren. Die Überlastung des Hubwagens und Gefahr eines technischen Defekts durch zu schwere Ladungen wird so vermieden. Zudem gibt es Waagen mit Zähl- und Summierfunktion, die vor allem beim Kommissionieren eine praktische Hilfe sind.
Etikettendrucker
Ein Drucker am Hubwagen sorgt für die nachweisbare Kontrolle der transportierten Gewichte. So lassen sich beispielsweise Wiegebelege erzeugen, die bei Speditionen abgegeben werden können.
Feststellbremse
Eine Feststellbremse sorgt für mehr Sicherheit bei der Benutzung eines Hubwagens. Mit ihr lässt sich ein versehentliches Wegrollen vermeiden. Die Absicherung funktioniert auch unter Volllast. Eine Hubwagen-Wegrollsperre lässt sich problemlos nachrüsten.
Abschalt-Automatik
Nur für elektrische Hubwagen: Mit einer integrierten Abschaltautomatik wird die Batterie des Hubwagens geschont, indem sich das Gerät nach einer bestimmten Zeit ganz automatisch ausschaltet.
Elektromotorischer Antrieb
Elektrische Hubwagen werden durch Elektromotoren angetrieben, die ihre Energie aus einer Batterie gewinnen. Die Motoren unterstützen den Bediener im Verfahren und/oder Anheben der Gabeln. Im Elektromotor wird elektrische Energie in mechanische Energie umgewandelt und der Hubwagen wird bewegt. Dabei wird zwischen einem Gleichstrom- und Drehstrommotor unterschieden.
Integrierte Ladegeräte
Mit einem integrierten Ladegerät lassen sich die Hubwagen-Batterien direkt am Gerät aufladen, was im täglichen Einsatz ungemein praktisch sein kann. Am Hubwagen befinden sich in solchen Fällen ein Netzstecker, der kompatibel mit einer handelsüblichen 230-Volt-Steckdose ist. So aufgeladen, ist der elektrische Hubwagen schnell wieder einsatzbereit, ohne den Akku zuvor entnehmen zu müssen.
5. Sicherheitsvorschriften für Hubwagen
Ein großer Vorteil von Hubwagen besteht darin, dass diese auch ohne Staplerschein zu führen sind. Die Benutzung der Geräte ist eigentlich sehr einfach, trotzdem sollten im täglichen Gebrauch einige Sicherheitsvorschriften beachtet werden. So schreibt der Gesetzgeber u. a. eine betriebsspezifische Unterweisung durch den Arbeitgeber vor, um Gefährdungen durch den Einsatz von Hubwagen zu vermeiden. § 4 der Unfallverhütungsvorschrift „Grundsätze der Prävention" (BGV A1) bildet dafür die rechtliche Grundlage. Die Unterweisung muss jährlich wiederholt werden. Nur so lassen sich folgende Gefahren vermeiden:
- Kippende Lasten
- Gefährdung durch Kurvenfahrten
- Unfälle bei Rückwärtsfahrten
- Schäden an Personen oder Material durch unebene Untergründe
Unterweisungen sind für alle Arbeitnehmer vorgeschrieben, die neu in einem Lager, Logistikzentrum oder Kommissionsbetrieb arbeiten. Lehrlinge, Praktikanten und Leiharbeiter sind von dieser Regelung nicht ausgeschlossen.
5.1. Bedienung eines Handhubwagens
Rein von der Funktion her ist ein Hubwagen sehr einfach zu bedienen. Doch die Lasten, welche durch die manuelle Pumpbewegung des Hubwagen-Führers gehoben werden, stellen im fahrenden Zustand nicht selten eine Gefahrenquelle dar. Gerade mit Scheren—oder Hochhubwagen sollte deshalb immer mit moderater Geschwindigkeit rangiert werden – vor allem im Kurvenbereich.
Zu hohe Geschwindigkeiten sind auch in Bezug auf die bewegte Last problematisch. Der Grund dafür ist physikalischer Natur: Es erfordert viel Kraft, eine bewegte Masse zu bremsen. Deshalb ist bei der Bedienung von Hubwagen Vorsicht das oberste Gebot. Das gilt vor allem in Bezug auf beteiligte Personen.
Sicherheitshinweis
Personentransporte auf Hubwagen sind generell untersagt. Laut Gesetz macht sich der Führer des Hubwagens im Falle eines Unfalls mit beförderten Personen strafbar!
Folgende Punkt gilt es bei der Beladung eines Handhubwagens zu beachten, um Unfälle oder Verletzungen des Bedieners zu vermeiden:
- Der Hubwagen muss gleichmäßig beladen werden. Dies dient in erster Linie für den sicheren Transport der geladenen Ware, zudem werden das Herunterfallen und mögliche Unfälle vermieden. Weiterhin können durch ungleichmäßige Beladungen Verformungen und Defekete am Gerät auftreten.
- Die Ladung darf nicht über den Gabelhubwagen hinausragen. Die Länge der Gabeln muss ausreichend sein, d. h. die Länge der Palette muss = der Länge der Gabeln sein.
- Der Schwerpunkt der Ladung muss vorn, über dem Mittelpunkt der Gabeln liegen.
5.2. Die fachgerechte Wartung von Hubwagen
Für den sicheren Betrieb von Hubwagen ist es notwendig, die Geräte in bestimmten Zyklen einer fachmännischen Wartung zu unterziehen. Dazu sieht die Unfallverhütungsvorschrift nach § 2 DGUV V 68 eine jährliche Inspektion vor. Hierbei wird der Hubwagen auf mögliche Mängel geprüft, welche die Arbeitssicherheit beeinträchtigen könnten. Dazu zählen unter anderem kleinere Schäden durch Korrosion, Alterung oder Verschleiß. Während bei manuellen Hubwagen ein Prüfungsnachweis nur auf Verlangen der Arbeitsschutzbehörde oder der Berufsgenossenschaft notwendig ist, muss für die Prüfung elektrischer Hubwagen der Wartungsnachweis archiviert und auf Verlangen vorgelegt werden. Die Ergebnisse der Prüfung müssen also dokumentiert und mindestens bis zur nächsten Prüfung aufbewahrt werden.

Wichtig:
Die Prüfung der logistischen Hilfsmittel darf nur von qualifizierten Personen durchgeführt werden, die von betrieblichen Einflüssen ausgenommen sind. Deshalb werden Hubwagenprüfungen meist von externen Arbeitern durchgeführt. Die erfolgreiche Prüfung eines Hubwagens wird – ganz ähnlich wie beim TÜV für Pkw – durch eine Prüfplakette am Gerät dokumentiert.
"Sachkundiger (befähigte Person) ist, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung und Erfahrung ausreichende Kenntnisse auf dem Gebiet der Flurförderzeuge hat und mit den einschlägigen staatlichen Arbeitsschutzvorschriften, Unfallverhütungsvorschriften und allgemein anerkannten Regeln der Technik (z. B. BG-Regeln, DIN-Normen, VDE-Bestimmungen, technische Regeln anderer Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder anderer Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum) soweit vertraut ist, dass er den arbeitssicheren Zustand von Flurförderzeugen beurteilen kann."
Quelle: BG-Vorschrift Flurförderzeuge, Berufsgenossenschaft Holz und Metall
5.2.1. Hubwagen-Unterweisung: Inhalt und Umfang
Die Unterweisung in den Umgang mit Hubwagen wird zumeist von einem betrieblichen Vorgesetzten durchgeführt. Durch die direkte Weisungsbefugnis und die Nähe zu seinen Mitarbeitern kann der Vorgesetzte auch nach der Unterweisung noch kontrollieren, ob seine Mitarbeiter alle wichtigen Inhalte der Schulung im Arbeitsalltag anwenden.
Wichtigste Lerninhalte einer Hubwagen-Unterweisung sind:
Betriebssicherheit: Mitarbeiter in einem Logistikzentrum sollten sich regelmäßig davon überzeugen, dass ihr eingesetzter Hubwagen auch betriebssicher ist. Dazu sollte vor Arbeitsbeginn regelmäßig eine Überprüfung von Hydraulik, Lenkung, Feststellbremse, Akkus und anderen relevanten Bauteilen stattfinden. Da sich ein Sicherheits-Check je nach Bauweise des Hubwagens unterscheiden kann, vermittelt der Vorgesetzte während der Unterweisung die genauen Abläufe bei der Überprüfung der vor Ort eingesetzten Hubwagenmodelle.
Verkehrssicherheit:Zu hohes Tempo, zu wenig Aufmerksamkeit in schmalen Gängen oder Kurven – all das birgt potenzielle Gefahren beim Umgang mit einem Hubwagen. Aus diesem Grund werden bei einer Hubwagen-Schulung auch Aspekte der Verkehrssicherheit vermittelt. Dazu gehört es u. a., an schlecht überschaubaren Orten das Tempo zu verringern, Unebenheiten im Boden möglichst zu umfahren und bei drohender Gefahr akustische Warnsignale zu geben.
Praxistipp
Neben dem vermittelten Fachwissen spielt beim Führen eines Hubwagens auch die körperliche und charakterliche Eignung eine große Rolle. Unternehmer sollten Hubwagen nur von Personen bedienen lassen, die physisch fit sind und über ein großes Verantwortungsbewusstsein verfügen. Auch soziale Faktoren können ggf. eine Rolle spielen.
Tragfähigkeit:Auch die physikalischen Aspekte beim Umgang mit Hubwagen sollten bei einer Unterweisung angesprochen werden. Es gilt, die Tragfähigkeit von Mitgänger-Flurfahrzeugen nicht zu überschreiten und eine gleichmäßige Lastenverteilung zu gewährleisten. Vorgesetzte sollten ihre Mitarbeiter ebenso über die möglichen Gefahren beim Fahren auf abschüssigen Strecken informieren.
Maßnahmen bei einem Unfall:Der Führer eines Hubwagens sollte ebenfalls wissen, was in einem Unglücksfall zu tun ist. Dazu gehören neben Erste-Hilfe-Maßnahmen und der fachgerechten Sicherung der Unfallstelle auch Kenntnisse darüber, wie im Unternehmen ein solches Ereignis dokumentiert werden muss.
5.2.2. Checkliste Hubwagen-Unterweisung
Art | Für wen notwendig | Zeitliche Vorgabe |
---|---|---|
Erstunterweisung | Für neue Beschäftigte oder bei internem Wechsel in den Logistikbereich (Azubis) | Sofort bzw. vor dem ersten Führen eines Hubwagens |
Folgeunterweisung | Zur Auffrischung von Wissen und erneuten Sensibilisierung für Unfallverhütungs-Themen | Jährlich (laut Berufsgenossenschaft) |
Unterweisung aus einem besonderen Anlass | Vor neuen bzw. ungewohnten Aufgaben und beim Einsatz neuer Transporttechnik | Nach Bedarf |
Praxistipp
Da eine betriebliche Unterweisung immer bindenden Charakter hat, sollte über die Teilnahme zwingend ein schriftlicher Nachweis ausgestellt werden. Nur so lässt sich sicherstellen, dass Mitarbeiter bei Nichtbeachtung der Unterweisungsthemen in die Pflicht genommen werden können.
Nützliche Links zur Unterweisung für Hubwagen:
6. Pflege und Reparatur von Hubwagen
Hubwagen sind während der täglichen Arbeit starken Belastungen ausgesetzt. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Geräte regelmäßig einer ordentlichen Pflege und Wartung zu unterziehen. Wenn sich beispielsweise die Hydraulik nicht mehr oder nur langsam anheben lässt, könnte Luft im Hydrauliksystem der Grund dafür sein.
Um kleinere Reparaturen an einem Hubwagen durchzuführen, braucht es nicht unbedingt einen Fachmann. Kleinere Wartungsarbeiten können auch durch Mitarbeiter im Lagerbetrieb durchgeführt werden – vorausgesetzt, das notwendige Fachwissen ist vorhanden.
6.1. Öl nachfüllen
Damit es läuft wie geschmiert, sollte das Öl in der Hydraulik des Hubwagens in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden. Welches Öl für einen Austausch infrage kommt, geben die Hersteller in der Betriebsanleitung des Hubwagens an. Sollte diese nicht mehr greifbar sein, kann in den meisten Fällen ein handelsübliches Hydrauliköl der ISO VG 32 verwendet werden. Der Einfüllstutzen für den Ölwechsel befindet sich bei der Mehrzahl aller Hubwagen oben am Hydraulikgehäuse. Die benötigten Nachfüllmengen liegen üblicherweise bei ca. 0,3 Litern. Nach dem Befüllen entstandene Luftblasen können per mehrmaliger Betätigung der Hydraulikpumpe nach oben gedrückt werden.
6.2. Entlüften
Auch das Entlüften eines Hubwagens wird über die Hydraulikpumpe vorgenommen. Mehrmaliges Absenken und „Hochpumpen" des Hubwagens sorgt dafür, dass eventuell vorhandene Luftbläschen aus dem Hydrauliksystem gedrückt werden. Einige Hubwagen verfügen über ein Schauglas, über welches kontrolliert werden kann, ob und wie viel Luft sich in der Hydraulik befindet.
6.3. Dichtung wechseln
Dichtungen sind immer Verschleißteile – egal, ob an der Badarmatur, am Auto oder am Hubwagen. Poröse Dichtungen an Flurfördergeräten sollten deshalb in regelmäßigem Turnus ausgetauscht werden, bevor es zu schwerwiegenden Defekten an der Hydraulik kommt. Ersatzdichtungen – die es im kompletten Satz für das jeweilige Hubwagen-Modell gibt – kosten nicht viel und sind schnell getauscht. Es ist sinnvoll, immer alle Dichtungen am Hubwagen zu tauschen (Hubkolben, Pumpkolben und Senkventil). Ein derart gewarteter Hubwagen verrichtet meist wieder tadellos seine Arbeit.
6.4. Hubwagendeichsel ausbauen
Hier auf Youtube finden Sie unsere Anleitung.6.5. Hubwagendeichsel einbauen
Hier auf Youtube finden Sie unsere Anleitung.6.6. Räder/Rollen austauschen
Auch die Rollen und Räder des Hubwagens gehören zu den Verschleißteilen. Sie legen im Laufe eines Hubwagen-Lebens viele Hundert Kilometer zurück und können mit der Zeit brüchig oder porös werden. Auch ein defektes Kugellager gehört zu den Gründen, warum Hubwagen-Rollen ausgetauscht werden müssen. Der Aus- und Einbau von Rollen und Rädern dauert nur wenige Minuten und ist praktisch selbsterklärend. So ist auch ein Umbau des Hubwagens möglich – etwa, wenn sich die Ansprüche an Rollenmaterial oder Rollwiderstand ändern.

Shopping-Tipp
Hubtechnik24.de führt Ersatzrollen für viele gängige Hubwagen-Modelle. Rollensets beinhalten hier nicht nur den Materialpreis, auch der Umbau ist bei einem Hubwagenneukauf im Preis enthalten.
Um jegliche mögliche Defekte vor der Inbetriebnahme auszuschließen, sollten Hubwagen täglich kurz auf sichtbare Mängel überprüft werden. Durch eine regelmäßige Reinigung der Hubwagen wird zudem vermieden, dass Staub und Schmutz den Funktionsumfang der Geräte beeinträchtigt. Wichtig: Führen Sie jedoch keine Nassreinigung durch. Das Einfetten der Kugellager hilft hier auch! Weiterhin sollte es vermieden werden, einen Hubwagen zu überladen.
Sicherheitshinweis
Bei ernsthaften technischen Defekten – vor allem an elektrischen Hubwagen – ist der Einsatz eines Fachtechnikers unabdingbar. Viele namhafte Unternehmen haben für diesen Zweck eigene Serviceabteilungen. Es gibt aber auch unabhängige Unternehmen, die Reparaturen an einem Hubwagen direkt vor Ort durchführen.