Corona reduziert Unfälle mit Stapler und Hubwagen!
Quetschen, stürzen und kippen: Immer noch kam es zu über 30.000 Arbeitsunfällen mit Gabelstaplern, Hubwagen & Co in 2020 − und somit durchschnittlich zu über 126 Unfälle pro Arbeitstag in Deutschland - und das, obwohl die Unfallzahlen durch Corona insgesamt deutlich sanken! Zudem ereigneten sich in 2020, wie auch im Vorjahr, 10 tödliche Unfälle. Die tragischen Ereignisse zeigen: Sicherheit im Umgang mit Gabelstaplern ist nach wie vor ein brandaktuelles Thema. Wir haben die Zahlen der DGUV Unfallstatistik 2020 zu Unfallursachen und deren Vermeidung für Ihre Berichterstattung als Infografiken aufbereitet.
DGUV Unfallgeschehen 2020 in Zahlen







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Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) zählte im Jahr 2019 über 228.000 Unfälle auf Transportwegen im Betrieb oder in derem Umfeld. Rund 89.000 Unfälle davon erfolgten dabei beim Lagern oder Be- und Entladen. Im Jahr 2020 kam es erneut zu über 30.000 Unfällen mit Flurfördermitteln. Damit gehen etwa 14 Prozent der innerbetrieblichen Transportunfälle auf Situationen zurück, an denen Stapler,Elektrogabelstapler, Gabelhubwagen, Sackkarren oder Schubkarren beteiligt sind.
Die Zahlen beweisen: Der Umgang mit Gabelstaplern, Hubwagen und Transportwagen birgt nach wie vor erhebliche Gefahren. Diese Unfälle mit Flurförderzeugen führen häufig zu schweren Verletzungen - von Fußverletzungen bis hin zu tödlichen Unfällen. Unfallanalysen zeigen, das Anfahrunfälle einen Schwerpunkt bilden: In 47 Prozent der Fälle fährt der Stapler eine zweite Person an, quetscht sie ein oder überfährt sie sogar.
2.859 Unfälle mit Handhubwagen |
31.787 Unfälle mit Flurförderzeugen in Deutschland |
13.689 Unfälle mit Staplern |
10 Tote in 2020 durch Unfälle mit Staplern |
11 Unfälle mit Hubwagen pro Arbeitstag im Durchschnitt |
70% Bei 70% aller schweren Unfalle mit Flurfördermitteln sind Stapler beteiligt |
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Häufigste Unfallsursachen von 2020 und wie man sie vermeidet




Überhöhte Geschwindigkeit & unvorsichtiges Abbiegen
Geschwindigkeit begrenzen: Geschwindigkeit auf 8 km/h begrenzen und Schilder aufhängen. Hohe Geschwindigkeit veringert Reaktionszeit und erhöht den Bremsweg. Ältere Stapler haben oft keinen Tacho − Übungen zur Einschätzung des Tempos können helfen.
Schulung & Einweisung verbessern: Bei der jährlichen Unterweisung auf vorausschauendes Fahren und Tempo-Limit hinweisen. Unterweisungen sind gesetztlich vorgeschrieben, müssen mindestens einmal jährlich erfolgen und betriebsspezifische Unfallgefahren thematisieren.
Blockierte Sicht
Gabeln immer tief halten: Last immer bodennah transportieren. Alles andere schränkt das Sichtfeld unnötig ein.
Rückwärtsfahren: Wenn man nicht an der Ladung vorbeischauen kann: Rückwärtsfahren. Dabei gilt wie beim Autofahren, immer in Fahrtrichtung schauen!
Fahrassistenten für Stapler nachrüsten: Warnen vor Gefahren wie Kippen, Kollision, Absturz von der Ladekante
Keine Markierungen
Bodenmarkierungen & Warnschilder nutzen: Schilder und Bodenmarkierungen für Fahrwege von Staplern, Gänge, Fußgängerwege, Laderampen, Kanten und Gefahrenzonen anlegen. So können Mitarbeiter und Besucher gewarnt und geleitet werden.
Unordnung und kleine Räume
Breite Rangierbereiche und Wege: Ungeeignte bauliche Einrichtungen umbauen.
Ordnung halten: Laderampen, Wege, Kreuzungen und Türen sowie Flucht- und Rettungswege immer frei und sauber halten.
Beim Kauf des Flurförderzeugs räumliche Situation beachten: Beengte Platzverhältnisse und schmalen Gänge erfodern u.U. Schmalspur-Hubwagen oder Schmalgangstapler.
Unsichere Beladung
Last immer bodennah transportieren: Je höher die Last gehoben wird, desto größer ist die Kippgefahr bei Lenkmanövern oder Untergrundveränderungen für Hochhubwagen und Stapler.
Ladung und Palette vor Transport prüfen: Ladung muss ausbalanciert und ausreichend gesichert sein. Je höher de Palette, desto leichter kann die Ware darauf umkippen. Es dürfen nur unbeschädigte Paletten verwendet werden.
Technische Mängel
Sicherheitscheck vor Inbetriebnahme durchführen: Stapler und Hubwagen auf einwandfreie Funktionsfähigkeit kontrollieren: Betriebsbremse, Steuereinrichtungen, Hebevorrichtungen, Elektrik und Rollen prüfen.
Jährliche Inspektion durch Fachkundigen: Prüfung der Funktionsfähigkeit von Hubwagen und Staplern muss jährlich erfolgen (DGUV68-Prüfungen, früher UVV). Bei vielen Betriebsstunden auch unterjährig erfoderlich: kleine Überprüfung (alle 500 bis 600 Betriebsstunden) und große Überprüfung (alle 2.000 bis 2.400 Betriebsstunden)
Hubwagen mit Sicherheitsfunktionen einsetzen
- Auffahrschutz: vermeidet durch Bremsung und Bewegung in die entgegengesetzte Fahrtrichtung, dass Benutzer zwischen Objekt Hubwagen eingeklemmt werden. Dafür muss der Benutzer immer am Kopf der Deichsel stehen. Steht er zwischen Deichselkopf und Antriebsrad, kann der Auffahrschutz in einem Gefahrenfall nicht wirken.
- Durchgreifschutz: verhindert, dass Mitarbeiter in die Hebevorrichtung greifen können.
- Akustische Einrichtung: vereinfacht andere Mitarbeiter in gefährlichen Situationen zu warnen.
Bedienung nur durch befugte Mitarbeiter
- Hubwagen und Hochhubagen dürfen nur geeignte Personen mit erfolgter Unterweisung bedienen!
- Gabelstapler ausschließlich durch ausgebildete Gabelstaplerfahrer mit Staplerschein. Gilt auch für Elektrohubwagen mit Aufsteigeplattform.
Alle Mitarbeiter sensibilisieren, nicht nur Fahrer
Vorsicht im Rangierbereich von Stapler und Hubwagen: Niemand darf sich dort aufhalten, ohne vorher Ruf- oder Sichtkontakt mit dem Fahrer hergestellt zu haben. Besondere Vorsicht ist für Passanten auch beim Kreuzen von Verkehrswegen geboten.
Transport und Heben von Personen
- Beförderung von Personen nur sofern ein Sitz im Flurförderzeug vorhanden ist. Unerlaubter Transport von Personen birgt ein enormes Unfallpotenzial!
- Anheben und Hochfahren von Kollegen mit einem Hochhubwagen oder Stapler darf nur in einem dafür ausgelegtem Arbeitskorb erfolgen.
Stapler und Hubwagen richtig abstellen und parken
- Feste Parkplätze für Stapler und Hubwagen anlegen
- Feststellbremse immer anziehen
- Schlüssel mitnehmen und so vor unbefugtem Zugriff schützen
- Gabeln abgesenken
Weitere Sicherheitstipps
Betriebsanweisungen aushängen: Mitarbeiter können nachlesen, wie man mit dem Flurfördermittel umgeht.
Lebensrettend: Schwere und tödliche Unfälle reduzieren
- Anschnallen bei Gabelstaplern! Wie beim Autot rettet Anschnallen Leben.
- Nachrüstung von Staplern mit Rückhaltesystemen: Bügeltüren oder Klapptüren mit Netze können tödliche Kippunfälle verhindern (Kostenpunkt rund 1.000 Euro pro Stapler).
- Die meisten Unfälle mit Staplern und Hubwagen wären 2020 vermeidbar gewesen − beruhten sie doch auf menschlichem Fehlverhalten. Bessere Schulungen der Fahrer, Wegeführung, Sicherheitsmarkierungen sowie sensibilisiertes Personal helfen innerbetriebliche Unfälle mit Flurförderzeugen zu vermeiden.
Mehr Sicherheit durch Elektrohochhubwagen
Elektro-Hochhubwagen liefern eine hervorragende Manövrierbarkeit in schmalen Gängen. Kompakt, robust und extrem vielseitig sind elektrische Hochhubwagen damit eine optimale und kosteneffektive Wahl für schnelles und sicheres Palettenhandling. Die Mitgänger-Flurförderzeuge von TradeDrive werden handgeführt und überschreiten die Geschwindigkeit von 6 km/h nicht, was den Einsatz von Elektrohochhubwagen damit zur sichersten Methode macht, um Unfälle mit Gabelstaplern zu vermeiden.
Quellen:
- https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/4271
- https://www.dguv.de/de/zahlen-fakten/au-wu-geschehen/index.jsp
- https://publikationen.dguv.de/zahlen-fakten/schwerpunkt-themen/3893/arbeitsunfallgeschehen-2019?c=8
- https://kompendium.bghw.de/bghw/xhtml/document.jsf?alias=bghw_wis_b12w19_1_s0_
- https://www.bghw.de/medien/bghw-aktuell-die-zeitschrift-fuer-mitgliedsbetriebe/archiv/jahrgang-2015/bghw-aktuell-4-15/schwerpunkt-gabelstapler-fahren-aber-sicher
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